CHIANG MAI – Massage-Ausbildung und Jahreswechsel

Dezember 2011






Momentan verweilt Christophe in der Schweiz, ich in Nordthailand. Hier in Chiang Mai (die zweitgroesste Stadt Thailands) lerne ich in einer Massageschule die Kunst der Thai Massage. Die Schule ist anstrengender als erwartet, die vielen Postitionen (bis jetzt schon ueber 100!) erfordern sowohl koerperliche wie auch geistige Energie und die Praezision ist sehr wichtig. Taeglich wird 2 Lektionen lang demonstriert, dann waehrend ca. 4 Stunden geuebt. Wir  Studenten ueben aneinander, was nicht immer ganz angenehm ist...  J Aber die meisten sind zum Glueck ok!
Die Leute kommen aus aller Welt: Kolumbien, Irland, USA, Russland, Spanien, Belgien, Frankreich, Japan, Korea oder Holland. Deutschsprachige hat es keine und ich bin wahrscheinlich eine der Juengsten und habe mich mit einer Irin und den Franzosen zusammengetan. Meine Sprachkenntnisse werden so ebenfalls auch gleich aufpoliert. J
Jeder Tag startet mit einem Mantra, welches ueber Lautsprecher verkuendet wird. Danach folgt ein Pseudo-Yoga, was eher dazu dient, Gelenke von 95 Jahre alten Menschen zu reaktivieren. So habe ich stinkfrech begonnen, die erste Stunde zu schwaenzen und besuche stattdessen eine RICHTIGE Yogastunde in der Umgebung. Der Oberguru der Schule ist damit einverstanden, Glueck gehabt! J
Nun, die Lehrer sind alle sehr professionell und sprechen relativ gut Englisch. Einem Lehrer bringe ich zwischendurch im Gegenzug zu ein paar Massagetricks seinerseits, Englisch bei. Er ist sehr lernbegierig und fragt staendig irgendwas. J
Am Ende jedes Moduls/Levels, findet am Freitag jeweils die Pruefung statt. Gutes Mitmachen, Selbststudium und viel Praktizieren nach der Schule helfen, dass man alles versteht und eine gewisse Routine bekommt. Eine richtige Massage werde ich aber erst in vielen Wochen geben koennen, wenn ich wirkliche Routine habe und aus dem Gedaechtnis weiss, wo welche Punkte Drehungen, Streches und Dehnungen mit entsprechendem Druck geschehen muessen. Es ist eine richtige Wissenschaft und macht grossen Spass. So habe ich gestern also meine zweite Pruefung erfolgreich bestanden und freue mich auf die dritte Woche, in welcher es sich vor allem um Punkte am Koerper drehen wird,  deren Druecken Effekte auf andere Koerperpartien haben wird. Beseitigen von Schmerzen soll dabei das Ziel sein, ich bin ja mal gespannt.
So bin ich also bereits Advanced Thai Masseuse und freue mich auf viele Kienten in der Schweiz! J

Neben der Schule profitiere ich von den vielen Yogaschulen, Maerkten und schoenen Plaetzen. Immer aufs Neue entdecke ich einen versteckten Hinterhof, ein Kaffee oder eine Perle von Restaurant. Chiang Mai hat mein Herz erobert und im Vergleich zu den letzten beiden Besuchen in der Vergangenheit habe ich dieses Mal das Gefuehl, das WIRKLICHE Chiang Mai und dessen Charme gefunden zu haben. Die Zeit hier tut mir sehr gut, auch wenn mir Christophe, Familien und Freunde natuerlich sehr fehlen. Vor allem Weihnachten war nicht so lustig und heute – Silvester – wird sicher auch speziell.
Am Heilig Abend bin ich in einen Thai Gottesdienst, was wirklich eine schoene Erfarung war. Die Kirche war „pumpenvoll“ mit Thais und der Hoehepunkt war das Entzuenden der Kerzen, welche jedem Besucher ausgehaendigt wurden. Ein wunderschoenes Ambiente und so festlich!!
Am 25. besuchte ich einen Yoga-Workshop und goennte mir anschliessend eine Massage bei  einem blinden Masseur – eine meiner besten Massagen!!!
Und nun also noch eine Woche – so schnell geht die Zeit und dann treffe ich Christophe wieder in Bangkok, von wo aus wir gemeinsam nach Bang Saphan fahren. Dann beginnt schon die Zeit des Packens und Vorbereitens fuer die Velo-Tour.
Wir werden diese letzten Wochen natuerlich noch ganz speziell geniessen! J
Wir wuenschen in diesem Sinne allen nur das Beste fuers 2012, Freude, Gesundheit, Spass und viele schoene Momente, in welchen es was zu lachen gibt! Auch gleich alles Gute zum Chinesischen Neujahr! Das hiesige Jahr 2555 steht im Zeichen des Wasserdrachen, welches eines der staerksten Sternzeichen im Chinesischen Kalender darstellt!


2. Besuch von Ursula und Paul-Henri

Familienwiedervereinigung nach fast einem Jahr mit Lamons!! J

Amphawa bildete die erste Station für die beiden nach der langen Reise von Europa. Während drei Tagen hatten die beiden Zeit, sich zu akklimatisieren, das kleine hübsche Städtchen zu erforschen und gleich mal mit den Ortsansässigen Kontakt zu knüpfen. Welch ein Glück also, dass die Hotelbesitzer ebenfalls Golf-Fans wie auch Weintrinker waren und Ursula und Paul gleich mit einer Menge v. a kulinarischer Ausflüge beehrten.



Aufs Wochenende hin trafen dann auch Christophe und ich in Amphawa ein und wir verbrachten einen schönen Abend zusammen. Am Folgetag hiess es eigentlich: ab in den Dschungel! Doch leider litt Paul an einer Magenverstimmung und wir verbrachten den Tag in Ruhe.
Gegen Abend trafen wir dann am Stausee des Kaeng Krachan Nationalparks ein, von wo aus wir am nächsten Morgen eine Bootstour unternahmen. Wer hätte gedacht, dass wir hier in Thailand mal noch SCHWIMMENDE Affen sehen!! J Zudem besichtigten wir einen Tempel und staunten über die Grösse des Sees…
Dann wurde es auch schon Zeit für den Aufbruch nach Bang Saphan, wo Lamons wieder einmal im Coral eincheckten. Es folgte eine ruhige Woche, die leider etwas windig bis stürmisch war. Während Christophe arbeitete, unternahmen wir auf den Motorrädern Ausflüge in alle Richtungen. Leider machte uns auch hier eine Magenverstimmung – dieses Mal vor allem meinerseits – einen kleinen Strich durch die Rechnung.
Am Wochenende packten wir unser Auto voll: drei Velos, Gepäck und vier Personen! J Der Khao Sok Nationalpark bildete unser Wochenend-Ziel und wir wurden in Surat Thani auch gleich von Mickey – unserem Guide – instruiert und ins Hotel gebracht. Wenige Stunden Schlaf später ging es auch schon los, per Boot tief in die Natur.

Auf Bambusflossen bezogen wir unsere Hütten und genossen für den Rest des Tages die Stille des Sees, die Natur und die klare Luft. Eine weitere Magenverstimmung später (ja, wieder ich), ging es frühmorgens los auf Safari und gegen Mittag verliessen wir dann den Park und machten uns auf nach Surat Thani. Von dort aus überliess uns dann Christophe mit den drei Velos und machte sich mit dem Auto auf die Reise nach Bang Saphan.
Zu dritt ging es tags darauf auf dem Velosattel nach Lang Suan, wo wir nach 80 km einmal nächtigten. Eine wunderbare Strecke mit unterschiedlichsten Strassen und Umgebungen bescherte uns diese erste Etappe. Das Ziel des zweiten Tages war dann Chomphon, nach 110 km! Tja, mit so fitten Schwiegereltern ist dies kein Problem! J Der Folgetag gehörte dann jedoch der Erholung und wir liessen uns mit Massage, Liegestuhl und gutem Essen verwöhnen. Die letzte Etappe nach Bang Saphan, 90 km, hügelig und mit aufkommendem Gegenwind nahmen wir zackig in Angriff. Mit hohem Tempo und zusammengebissenen Zähnen erreichten wir schlussendlich kurz nach Mittag unser Daheim. Eine letzte Panne zirka drei Kilometer vor dem Ziel stellte uns kurz ein Bein, aber sonst ging alles sehr gut! Es waren vier unvergessliche Tage und wir hatten grossen Spass auf unseren Fahrrädern. Die Umgebung ist sehr interessant und gut machbar auf dem Zweirad. Danke Ursula und Paul für diese sportliche Reise! J
Kurze Verschnaufpause, dann ging es bereits weiter nach Bangkok, von wo wir in aller Früh (Tagwache 4 Uhr morgens!!) nach Hanoi flogen. Bereits einmal wurden Christophe und ich von Vietnam verzaubert und wir freuten uns alle auf ein paar spannende Tage!
Unser kleines, schmuckes Hotel befand sich mitten im Old Quarter – dem Herzen der Stadt! Die Erkundungstour ging sogleich los und zu Fuss marschierten wir in die Museen und zu den kulturellen Plätzen. History Museum, Museum of Revolution, das Mausoleum mit dem aufgebahrten Körper Ho Chi Minhs, das dazugehörige Museum, Tempel, Pärke und die vielen schönen Strässchen und Märkte. Zwischendurch gab es natürlich immer mal wieder einen Kaffee, denn schliesslich ist Vietnam bekannt dafür. Zwar vermochte sich niemand von uns so richtig für den starken, bitteren und fast schon dickflüssigen vietnamesischen Kaffee  zu begeistern, aber zum Glück gab es vielerorts auch italienischen Kaffee. Christophes Augen leuchteten beim Erblicken der Baguette-Stände und auch wir anderen tauchten in die Kulinarik Vietnams ein. Höhepunkt war unser Dinner, wo wir Heuschrecken und Froschschenkel serviert bekamen und anstandslos assen! J Leider, leider folgten für Ursula und Paul dann eine Nacht und ein Tag mit Magenverstimmung, was sie dazu zwang eine Pause zu machen und das Bett zu hüten.
Christophe und ich schlenderten alleine im French Quarter herum, besuchten den Lenin Park und gönnten uns wieder einmal einen ausgedehnten Aperò-Abend! ;-) Wir besuchten diverse Galerien und staunten über die diversen lokalen Künstler.
Hanoi ist eine wunderbare, aber hektische Stadt. Überall kurven Motorräder, Autos und viele viele Fahrräder umher. An jeder Ecke gibt es etwas zu kaufen und die Leute sitzen, kauern oder liegen ÜBERALL! Die Nordvietnamesen schienen uns im Vergleich zu ihren Landesgenossen im Süden noch mal ein Stück reservierter und ebenfalls sehr stolz. Wie schon beim ersten Vietnam-Besuch empfanden wir die Umgebung aber als sehr angenehm und erlebnisreich, die Menschen etwas distanziert aber dennoch freundlich. Wir freuen uns sehr, in wenigen Wochen, dieses Land mit dem Fahrrad für etwas längere Zeit zu erkunden.
Am zweitletzten Tag – ein regnerischer und kalter Tag – unternahmen wir einen Ausflug in die berühmte Halong Bay, welche als UNESCO Weltkulturerbe gilt. Eine lange Busfahrt, aber durchaus lohnenswert! Mit einem alten Schiff ging es los zu den verklüfteten Felsformationen, die bei schönem Wetter nochmals um einiges imposanter wirken. Leider regnete es immer wieder, was uns zwang, die Gegend vor allem vom Schiffsinneren zu bestaunen. Nach einem spannenden Tag erreichten wir abends müde Hanoi, wo wir uns ein letztes Mal ein vietnamesisches Mahl gönnten, dies in einem wunderschönen Ambiente.
Leider kam dann bereits der Tag der Abreise und bei der Ankunft in Bangkok hiess es Abschied nehmen. Während Christophe und ich noch den Weg nach Bang Saphan vor uns hatten, verliessen uns Ursula und Paul, um ihr Hotel in Bangkok für die beiden letzten Nächte zu beziehen.

Es war wieder eine wunderbare Zeit mit euch! Wir haben viel erlebt und Neues gesehen, danke euch, ihr Lieben! Bald, bald sehen wir uns wieder und können die nächste Reise planen! J